Das Örtchen Brunskog

Der schwedische Ort Brunskog liegt ganz idyllisch am nördlichen Teil des See Värmeln und in der Nähe der Stadt Arvika in der schwedischen Provinz Värmland. Erreichbar ist die Gemeinde über den riksväg 61 aus Arvika kommend in Richtung Karlstad.

Die Pfarrei Brunskog (im schwedischen Brunskogs socken genannt) hat ihren Ursprung im Mittelalter und entstand aus Teilen umliegender Pfarreien. Die Zugehörigkeit des schwedischen Ortes zu anderen Gemeinden variierte im Laufe der Zeit mehrfach. Erst zur Gebietsreform 1882 wurden die administrativen Verantwortungsbereiche in kirchliche und bürgerliche Fragen der värmländischen Ortschaft aufgeteilt. Für die kirchlichen Belange mussten sich die Bürger nun an die Brunskog församling und für die bürgerlichen an die Brunskogs landkommun wenden. Mit Auflösung der landskommun im Jahr 1952 unterstand der värmländische Ort in der Adminstration dem Jösse Bezirk (schwedisch Jösse härad) und wurde im Jahre 1971 in die Gemeinde Arvika eingegliedert.

Bekannt ist der värmländische Ort vor allem durch seine Kirche und den Skutboudden, auf dem verschiedene Veranstaltungen stattfinden.

Die erste Kirche von Brunskog wurde erstmals im Jahre 1540 dokumentarisch erwähnt und ist heute nicht mehr erhalten. Vermutungen schließen darauf, das sie im 14. Jahrhundert erbaut wurde.
In der Zeit von 1704 - 1707 wurde die erste Brunskoger Steinkirche erbaut. Sie trug den Namen "den gamla kyrkan" ("Die alte Kirche) und lag nordöstlich der heutigen Kirche im Anschluss an die Begräbniskapelle, die sich auf dem alten Friedhof befindet.
Die jetzige Kirche wurde von 1876 - 1878 errichtet und galt als der größte Kraftakt unter den Bewohnern von Brunskog, da immer neue Schwierigkeiten während des Baus auftraten.
Die Mauern der Kirche bestehen aus gewaltigen Steinblöcken, die von 20-30 Männern auf Tragbarren das Gerüst hinaufgezogen werden mussten. Mit zunehmender Mauerhöhe wurde auch die Arbeit schwieriger und es kam dazu, dass die Arbeiter sich weigerten, die Tragbarren zu schleppen. Der Kirchenbaumeister versuchte die Männer durch Musik und ähnliches zum Arbeiten zu motivieren, doch hatte keinen Erfolg damit. Genau zu diesem Zeitpunkt erschien der Geigenspieler Ola aus Kingselviken mit seiner Geige und gab den Männern neuen Mut. Man sagt seit dieser Zeit, Ola aus Kingselviken habe die Kirche mit seiner Geige "errichtet".  Der Spielmann wurde nördlich der Kirche begraben und seine Geige ist bis heute im Kirchengebäude zu bewundern.
Als die Kirche im Jahre 1880 eingeweiht wurde, war sie zu jener Zeit eine der größten auf dem Land stehenden Kirchen Schwedens. Als die Kirche 1929 neu renoviert wurde, fanden auch wertvolle Gegenstände "Der alten Kirche", wie beispielsweise die Bildhauereien, ihren Platz. Doch in der Nacht auf den 29. Juni 1972 schlug ein Blitz in die Turmspitze ein, der sich seinen Weg bis zu der großen Orgel suchte und diese in Brand setzte. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus und die Kirche brannte bis auf ihre Grundmauern aus - selbst die Kirchenglocken schmolzen in der Glut. Die wenigen Dinge, die vor dem Brand gerettet werden konnten, sind heute in der Sakristei aufbewahrt.
Die Bewohner errichteten in den ausgebrannten Mauern des Gebäudes unter dem Baumeister Tage Zetterqvist aus Arvika eine neue Kirche. Äußerlich wurden beim Bau kaum Veränderungen vorgenommen, doch im Inneren erneuerte man die Kirche komplett. Der Architekt Jerk Alton betreute den Kirchenaufbau, der Altar und das Taufbecken wurde von Ingemar Lööf hergestellt. Die neu errichtete Kirche konnte am 19. Januar 1975 vom Bischof eingeweiht werden.

Das Gehöft Skutboudden ist ein Freilichtmuseum, das der Brunskoger Heimatverein ins Leben gerufen hat und in dem eine große Anzahl an älteren Gebäuden unterschiedlicher Art, die aus der Gegend stammen, zusammengetragen und naturgetreu wieder aufgebaut wurden. Hier sind so unter anderem ein Krämerladen, eine Papierfabrik, Keramikwerkstatt, Schmiede und vieles mehr zu sehen. Jedes Jahr finden hier die berühmten Heimatwochen ("Gammelvala"), bei den die alten und längst vergessenen Arbeitsmethoden demonstriert werden, statt. Teilweise kann der Besucher auch selbst Hand anlegen und sich in der alten Handwerkskunst bewähren.

Touristinformation Arvika

Weiterführende Literatur